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Ziel der Qualifizierung
Die Erziehung, Bildung und Betreuung von Kinder bis 3 Jahren in Kindertageseinrichtungen stellt hohe Anforderungen an das Personal und an die Organisation der Kitas. Die Betreuung von Kindern in den ersten Lebensjahren, in denen grundlegende Bildungsprozesse stattfinden, erfordert Fachkräfte, die über eingehende entwicklungspsychologische Kenntnisse und über Empathie-Kompetenz verfügen. Dies betrifft sowohl die direkte pädagogische Arbeit, die auf der professionellen Haltung dem Kind gegenüber beruht, als auch weitere komplexe Themen, wie das gelungene und konzeptionelle Arbeiten im Team, Erziehungspartnerschaft und Kenntnisse über die Lebenswirklichkeiten von Eltern, sowie die Selbstfürsorge.
Die Teilnehmer*innen dieser Weiterbildung erhalten ein notwendiges pädagogisches Grundwissen in relevanten Themenbereichen der Kleinstkindpädagogik und Entwicklungspsychologie, sowie Praxiserfahrungen und -ideen durch die Hospitation. Darüber hinaus werden erforderliche professionelle Handlungskompetenzen im Hinblick auf die Zusammenarbeit im Team und der Elternpartnerschaft erworben und erweitert.
Zielgruppe
Diese Weiterbildung richtet sich an folgende Berufsgruppen (KiBiz Personalverordnung vom 04. August 2020):
§2
Abs. 2 Nr. 4
Personen, die die erste Staatsprüfung bzw. einen Masterabschluss für das Lehramt an Grundschulen erfolgreich absolviert haben.
§ 2
Abs. 3 Nr. 2
…in Absatz 4 genannten Ergänzungskräfte, wenn sie am 15. März 2008 in einer Einrichtung tätig waren.
Abs. 4
1. Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger, Sozialassistentinnen und Sozialassistenten, Heilerziehungshelferinnen und Heilerziehungshelfer, Krippenerzieherinnen und Krippenerzieher, Hortnerinnen und Hortner oder Personen mit einer vergleichbaren Ausbildung und
2. Personen, die keine Kinderpflege- oder Heilerziehungspflegeausbildung aufweisen und keine Fachkräfte sind, wenn sie nach Qualifikation und Eignung in der Lage sind, die Fachkräfte in der Einrichtung in der pädagogischen Arbeit zu unterstützen. Voraussetzung hierfür ist, dass diese Ergänzungskraft am 15. März 2008 in einer Einrichtung eingesetzt war.
§ 10
Abs. 3
Personen, die innerhalb der Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher den fachtheoretischen Prüfungsteil der Ausbildung vor mehr als vier Jahren erfolgreich abgeschlossen haben, aber im Anschluss daran kein Berufspraktikum mit fachpraktischer Prüfung abgeleistet haben und somit über keine staatliche Anerkennung verfügen
§ 11
Abs. 2
Personen, mit einer abgeschlossenen logopädischen, motopädischen, physiotherapeutischen, ergotherapeutischen, theaterpädagogischen, kulturpädagogischen, musikpädagogischen Ausbildung, Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge Religionspädagogik oder Bildungswissenschaft.
§ 8
In begründeten Fällen können die Landesjugendämter Ausnahmen für den Einsatz als Fachkraft zulassen, wenn der Träger dies im Einvernehmen mit dem örtlichen Jugendamt beantragt. Die Person sollte grundsätzlich über eine pädagogische Ausbildung verfügen. Voraussetzung ist zudem, dass sie einen Nachweis über eine insgesamt mindestens sechsmonatige Praxiserfahrung in einer Kindertageseinrichtung oder anderen institutionellen Kindertagesbetreuung für Kinder im Alter von null bis zehn Jahren erbringt.
Nach erfolgreicher Teilnahme an dieser Qualifizierung und zusätzlicher Erfüllung der jeweiligen voran genannten weiteren Voraussetzungen können die Teilnehmer*innen gemäß der KiBiz Personalverordnung als Fachkraft in einer Kindertageseinrichtung eingesetzt werden.
Inhalte und Termine:
Modul 1 Do.+Fr., 02.03.2023
Einführungstag + Haltung/berufliches Selbstverständnis
Reflexion der eigenen Haltung; die Sicht auf das Kind/Menschenbild; anderer Sichtweisen und Haltungen
Anika Erkes und Sonja Grüner, AWO, Zeißstr., Bergheim
Modul 2 Do.+Fr., 23.+24.03.2023
Bindungstheorie, Eingewöhnung, Beziehung gestalten
Bildungsgrundsätze NRW; Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag nach SGB VIII & KiBiz
Sonja Grüner, AWO, Zeißstr., Bergheim
Modul 5 Sa. 25.03.2023
Marte Meo
Simone Ahrendt, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 3 Fr.+Sa., 28.+29.04.2023
Entwicklungspsychologie
Sprachentwicklung und kognitive Entwicklung; soziale, emotionale Entwicklung und Persönlichkeitsentwicklung
Petra Böhm, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 4 Sa., 17.06.2023
Grundlegende Kenntnisse aus der Gehirnforschung
Überblick über aktuelle Erkenntnisse aus der Hirnforschung - welche „Lehren“ können für die pädagogische Arbeit daraus gezogen werden?
Gabriella Schmitz, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 6 Mo., 19.06.2023
Pflege und Persönlichkeitsentwicklung
Ich-Identität, Soziale Kompetenz
Dorothee Kroll, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 7 Di., 20.06.2023
Im Dialog mit dem Kleinstkind
Dorothee Kroll, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 8 Fr., 01.09.2023
Umgang mit Wut im Kleinkindalter
Bedeutung des sog. Trotzalter in Zusammenhang mit der Spielentwicklung; Umgang mit Wut, Eigensinn, Streit und Zank; „schwierige“ Freispielsituationen
Irmgard Boos-Hammes, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 9/1 Sa., 02.09.2023
Transkulturelle Kompetenz / Diversität
Erweiterung der interkulturellen / transkulturellen Kompetenz unter bindungstheoretischen Aspekten
Isabell Kost, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 10 Mo.+Di., 04.+05.09.2023
Wahrnehmungsentwicklung, sensomotorische Integration
Einführung in die wichtigsten Grundlagen, Anregungen für die Praxis
Britta Fünfzig, AWO Kita Frauenbergerstr., Euskirchen
Modul 11 Do., 21.09.2023
Partizipation
Methoden/Ideen zur praktischen Umsetzung im Arbeitsalltag; Reflexion der eigenen Haltung zu demokratischen Prozessen
Ria Weis-Pirkl, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 12 Fr., 22.09.2023
Die Bedeutung von Spiel
Überblick über typische Spielformen in den ersten Lebensjahren; entwicklungsbedingte Kommunikationsformen und Konfliktpotentiale
Irmgard Boos-Hammes, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 9/2 Sa., 23.09.2023
Transkulturelle Kompetenz / Diversität
Isabell Kost, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 13 Do., 26.10.2023
Schutzauftrag Kindeswohl
Gesetzlicher Rahmen (§ 8a SGB VIII) Hintergrundwissen über verschiedene Formen der Kindeswohlgefährdung
Sonja Grüner, AWO, Zeißstr., Bergheim
Modul 14 Fr., 27.10.2023
Erziehungspartnerschaft
Beziehungsgestaltung mit Eltern; Kriterien für professionelles Kommunikationsverhalten
Manuela Lohnert, AWO, Zeißstr., Bergheim
Modul 15 Fr., 17.11.2023
Team im Dialog
Anregungen und Hilfestellungen zu Methoden der Initialisierung von Leitlinien und Dialogregeln für die Willkommens- und Umgangskultur in der Kindertageseinrichtung
Regina Hemmersbach und Michél Schlaak, AWO Kita Flohzirkus, Kerpen
Modul 16 Di.+Mi., 12.+13.12.2023
Wertschätzender und achtsamer Umgang mit sich selbst
Herbert Warmbier, AWO Ortsverein, Dirmerzheim
Modul 17 2 Tage: voraussichtlich im Januar 2024
Vorstellung der Projektarbeiten; Auswertung/Feedback und Zertifikatsübergabe
Anika Erkes und Sonja Grüner
AWO, Zeißstr., Bergheim
Information zur Hospitation und Projektarbeit in Peergruppen
Die Weiterbildung umfasst eine Hospitation in Eigenregie von insgesamt 16 Ustd. (12 Zeitstunden). Es sollte in mindestens 2 verschiedenen Einrichtungen hospitiert werden, nicht in der eigenen Kita und vorzugsweise bei einem anderen Träger.
Außerdem werden Peergruppen gebildet, in denen die Hospitation reflektiert und eine Projektarbeit erstellt wird. Für die Peergruppenarbeit sind mindestens 16 Ustd. einkalkuliert, diese werden in Eigenregie geplant, organisiert und durchgeführt. Der Umfang der Projektarbeit umfasst ca. 10 DIN A 4 Seiten pro Peergruppe.
Alle Details hierzu werden innerhalb der Weiterbildung besprochen.